12. August 2024

Bereits im Frühjahr dieses Jahres haben der Berliner Senat und die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) eine Finanzierungsvereinbarung für die Verlängerung der U-Bahn-Linie U8 ins Märkische Viertel (Reinickendorf) getroffen. Diese ermöglicht den Start der Planung samt Verkehrsmittelvergleich, Trassenbewertung und Nutzen-Kosten-Untersuchung, um den zukünftigen Streckenverlauf sowie Endhaltepunkt der Erweiterung zu ermitteln.

Info Box

Verkehrsmittelvergleich:

Bei einem Verkehrsmittelvergleich werden alle in Berlin gängigen Verkehrsmittel (z. B. Bus, Straßenbahn, U-Bahn, S-Bahn etc.) nach bestimmten Kategorien miteinander verglichen. Das Ziel dabei ist es, festzustellen, welches von ihnen unter den konkret gegebenen Bedingungen und Anforderungen am besten für die Umsetzung einer Infrastrukturmaßnahme geeignet ist.

Nachdem sich dabei für ein bestimmtes Verkehrsmittel entschieden wurde, muss sich im nächsten Schritt auf einen konkreten Streckenverlauf des neuen Verkehrsweges (Trasse) vom Ausgangs- zum Zielpunkt festgelegt werden. Auch diese Entscheidung wird anhand festgelegter Kriterien gefällt und bezieht beispielsweise Aspekte wie die mögliche Bereichserschließung, die Zahl der neu angebundenen Personen oder auch den Einschluss von sozial wichtigen Anlagen wie Schulen ein.

Neue Infrastrukturmaßnahmen, welche durch öffentliche Gelder finanziert werden, unterliegen dem Anspruch der Wirtschaftlichkeit. Um dies zu bewerten, werden Planungen durch Nutzen-Kosten-Untersuchungen, kurz NKUs, auf standardisierte Weise analysiert. Der absehbare Mehrwert des Projektes, z. B. für die Anwohner*innen der Gegend, wird dabei gegen alle abgeschätzten Investitionen, eingesparten Kosten durch abgebaute Verkehrswege und zukünftige Betriebskosten abgewogen. Bauvorhaben müssen in diesem Vergleich eine positive Bilanz aufweisen, damit der Senat die Durchführung weiterer Planungsmaßnahmen freigibt und Fördermittel durch den Bund möglich werden.

BVG Projekt
BVG Projekt
BVG Projekt

Aktuell führt die Linie U8 von der Hermannstr. (Neukölln) über 22 Stationen bis zum Bahnhof Wittenau. Die Weiterfahrt von dort ins Märkische Viertel muss über den Wilhelmsruher Damm per Bus erfolgen. Durch die geplante Verlängerung würde ein entscheidender Beitrag für die Verkehrs- und Stadtentwicklung Berlins geleistet werden. Ziel ist es, gegen Ende 2025 die Planungen fortzuführen und bereits 2026 mit bauvorbereitenden Maßnahmen zu beginnen.