Der „Waisentunnel“ ist ein Betriebstunnel zwischen den U-Bahnhöfen „Alexanderplatz“ und „Heinrich-Heine-Straße“, welcher die U-Bahnlinie U5 mit dem restlichen Berliner Großprofilnetz verbindet. Er teilt sich in die beiden Abschnitte „Waisentunnel 1.0“ und „Waisentunnel 2.0“ auf. Für den Betrieb des ÖPNV hat dieser Tunnel eine herausragende Bedeutung. Denn über ihn können bei Bedarf Züge der U5 für Reparaturen oder Wartungsarbeiten (wie z. B. Radreifenwechsel) in die Werkstatt nach Britz und Fahrzeuge der Linien U6 bis U9 nach Friedrichsfelde gebracht sowie neue U-Bahnen in das Streckennetz eingegleist werden. Aufgrund seines Bauwerkszustandes muss der rund 100 Jahre alte Tunnel jedoch grundlegend erneuert werden.

Als „Waisentunnel 2.0“ wird der Tunnelabschnitt unter der Littenstraße bis zum U-Bahnhof „Alexanderplatz“ bezeichnet. Dieser Bereich wird durch vollumfassende Sanierungsarbeiten wieder instand gesetzt – von der Tunnelsohle, über die Wände bis hin zur Tunneldecke. Die besondere Herausforderung dieses Projektes besteht dabei darin, dass einzelne Teile des etwa 950 m langen Tunnelstücks zu unterschiedlichen Zeiten erbaut wurden. Denn während die meisten Abschnitte Anfang / Mitte der 1930er Jahre fertig gestellt wurden, sind andere bereits um 1914 oder erst 1938 entstanden. Dadurch weichen sowohl die Bausubstanzen sowie Bauarten als auch damit einhergehend die notwendigen Sanierungsarbeiten stark voneinander ab. Jeder Teilbereich im Tunnel muss also individuell betrachtet und bearbeitet werden. Auf Höhe des Rolandufers schließt der „Waisentunnel 2.0“ schließlich an den „Waisentunnel 1.0“ an, welcher unter der Spree und bis zum U-Bahnhof „Heinrich-Heine-Straße“ verläuft.

  • Status: Ausführungsphase
  • Phasen: Planung, Bau und Inbetriebnahme
1

2022

Projektbeginn

2

2023

Start Planungsleistungen

3

2025

Fertigstellung Ausführungsplanung

4

2026

Baubeginn

5

2028

Erste Bahn fährt wieder

In diesem Projekt wird erstmals eine Sanierungsmaßnahme vollständig digital mit der BIM-Methode abgewickelt. Damit entsteht eine neue Qualität der Sanierungsplanung: datenbasiert, modellgestützt, effizient. Durch eine Standardisierung der BIM-Anwendung kann dies als Grundlage für künftige Tunnelsanierungen genutzt werden.

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